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Liszt und Raiding beflügeln den Geist


Im Jahr 2013 jährt sich der 200. Geburtstag von Franz Liszts Schwiegersohn Richard Wagner. Unterschiedlicher konnten zwei geniale Menschen nicht sein. Auch wenn Richard Wagner an Franz Liszt am 18. Mai 1872 sagte: „Du kamst in mein Leben als der größte Mensch, an den ich je die vertraute Freudensanrede richten durfte!“, so war ihre Beziehung ambivalent. Gekennzeichnet durch ein Geben von Franz Liszt und ein Nehmen von Richard Wagner.

Den ersten Zyklus 2013 im Rahmen des Festivalreigens konnten die Intendanten Johannes und Eduard Kutrowatz mit dem „Orchester Wiener Akademie“ unter der Leitung von Martin Haselböck feiern, war doch der Saal bis zum letzten Platz ausverkauft. Was den Dirigenten Haselböck besonders auszeichnet ist, dass er in Bildbeschreibungen das Publikum abholt und glückliche Gäste wieder als Werbeträger für Liszt entlässt. Das Festspielorchester, welches sich der „österreichischen Note“ verpflichtet fühlt, verfügt über eine stilistische Bandbreite von Barock bis Frühromantik. Es füllt die Konzertsäle nicht nur in Europa, sondern in der Welt.

Alter hat keine Zeit

Margareta Neumann aus Wiener Neustadt.

Margareta Neumann aus Wiener Neustadt.

Es sind auch die Stimmen der Menschen, die ihre Begeisterung für „Liszt Festival Raiding“ weitertragen.

„Liszt und Raiding beflügeln den Geist“, betont Margareta Neumann aus Wiener Neustadt. Die betagte Dame hat im Vorjahr drei Tage lang in Deutschkreutz übernachtet, um kein Konzert zu versäumen.

Hanna Jonke (89), Dagmar und Inge Postel aus Wien

Hanna Jonke (89), Dagmar und Inge Postel aus Wien

Wie sehr Liszt den Geist beflügelt, bestätigte auch die 89-jährige Johanna Jonke, die mit Dagmar und Ingrid Postel aus Wien angereist war. „Wenn der Mensch Ziele hat, Musik liebt, viel liest und sich mit Menschen trifft, um mit diesen einen Gedankenaustausch zu pflegen, dann hat Alter keine Zeit.“

Damian Zingg will die Schweiz für Liszt beflügeln

Manfred Fuchs vom Liszt-Verein Raiding, Damian Zingg aus der Schweiz, Johannes und Eduard Kutrowatz

Manfred Fuchs vom Liszt-Verein Raiding, Damian Zingg aus der Schweiz, Johannes und Eduard Kutrowatz

Das Charisma der Intendanten ist gegenwärtig, wenn sie sich ins Publikum mischen, mit diesen sprechen und Anregungen, wie auch Fragen beantworten.

Ein Gast, der aus der Schweiz angereist war, ist der Autor Damian Zingg. Er hat es sich zum Ziel gesetzt, die Menschen in seiner Heimat für Liszt zu begeistern. Der nächste Zyklus vom 14. – 17. März ist bald da. Berührungsängste gibt es nicht, denn Liszt hat mit seiner Musik die Arme ausgebreitet, um jene Menschen zu umarmen, welche die Musik-Sehnsucht oder das Schicksal nach Raiding führt.

Dr. Ingrid und Dr. Heinz Pum aus Katzelsdorf

Dr. Ingrid und Dr. Heinz Pum aus Katzelsdorf

Glückliche Intendanten

Glückliche Intendanten

Jüdisches Burgenland und seine Erinnerungszeichen


Die sieben Brüder
Wo Waldeinsamkeit am Wege mündet,
stehn sieben Tannenbäume eng vereint,
die Zeit hat ihre Wurzeln längst geeint,
dass man nur einen Baum, nicht sieben findet.

Aus: „Zur Erinnerung an die sieben heiligen jüdischen Gemeinden des Burgenlandes“ von Ludwig Fuchs

Anlässlich 90 Jahre Burgenland und 40 Jahre jüdisches Museum fand am Sonntag, den 15. April im voll besetzten Vortragssaal die erste Festveranstaltung als Erinnerungszeichen der jüdischen Bevölkerung im Burgenland statt.

Patrick Frankl, hat 44 Angehörige im KZ verloren

Am Podium zur Diskussion stellten sich Christof Habres und Elisabeth Reis als Autoren des ansprechenden und bewegenden Buches „Jüdisches Burgenland“ dem Publikum.
Aus dem eigenem Leben erzählten Nachkommen der vertriebenen oder ermordeten Juden.

Paul Gulda (R.E.F.U.G.I.U.S.)

Allen voran der Enkel von Oskar Schiller, Patrick Frankl, Robert Tannenbaum (bin kein Kapo der Esterházy), Lutz Popper (Arzt, Oberwart) und der Pianist, Dirigent und Komponist Paul Gulda.
Gulda brachte mit einer Aussage das Thema Juden, Betroffenheit und Erinnerungszeichen sinngemäß auf den Punkt:
„Wir alle wissen nicht, welche jüdischen Anteile in uns sind, doch wissen wir, dass sie ein Teil in uns allen sind und uns dieser fehlt, wenn wir ihn verleugnen. Wir alle, Sie und ich, sind ein Teil des Ganzen.“

Aus unserer gemeinsamen Geschichte lernen

Nach der Vertreibung der Landjuden unter Kaiser Maximilian I. fanden diese in den Jahren nach 1496 Zuflucht in der Region des heutigen Burgenlandes. Die jüdische Bevölkerung stellte sich unter den Schutz der Fürsten Esterházy. Es entstanden um 1671 die sieben jüdischen Gemeinden: Eisenstadt (jüdisch: Asch), Kittsee, Frauenkirchen, Deutschkreutz, Mattersdorf (Mattersburg), Lackenbach und Kobersdorf.
Bis zum Toleranzpatent von Joseph II. 1783 litten Juden unter Diskriminierungen. Mitte des 19. Jahrhundert lebten im Burgenland über 8000 Juden, 1934 noch rund 4.000.

Eine dunkle Geschichte des Burgenlandes zeichnete der nationalsozialistische Landeshauptmann Tobias Portschy, der einen Plan ausgearbeitet hatte, wie die Juden- und Roma-Frage auf dem schnellsten Weg zu „lösen“ sei.
Die Juden im Burgenland hatten ein Heimat-Verbundenheitsgefühl und waren stolz darauf, Burgenländer zu sein.
Heute leben nur mehr vereinzelt Juden im Burgenland.

Stephan Ottrubay, Generaldirektor der Esterházy Betriebe: „Die Esterházy waren die Familie, welche diese besondere Toleranz am längsten und konsequentesten ganz besonders ihren jüdischen Familien und Gemeinden gegenüber, lebten und verteidigten. (aus: Jüdisches Burgenland von Christof Habres und Elisabeth Reis, Seite 37)
Ottrubay: „Der Schutz und die Förderung des Judentums blieb bis ins 20. Jahrhundert Bestandteil des Engagements der Familie Esterházy im Pannonischen Raum.“
Und heute? Genau dieser Ottrubay mit jüdischen Wurzeln bemüht sich, die Nachkommen der Familie Esterházy auszulöschen. Kein Mitglied der zahlreichen Nachkommen der Esterházys darf seit vielen Jahren Melinda Esterházy besuchen. Niemand außer Ottrubay weiß, wo sie ist, bzw. ob sie überhaupt noch lebt

Verhaltenskodex für Politiker


  1. Sei Dir bewusst, dass du wie eine gute Mutter oder ein guter Vater die Verantwortung für Menschen aller Altersgruppen trägst.
  2. In Respekt und Wertschätzung setze dich für alle Menschen ein, für welche Du dadurch, dass du Politiker geworden bist, Verantwortung übernommen hast.
  3. Als Politiker vertrittst du die Menschen und nicht die Partei.
  4. Schau genau, wo Hilfe erforderlich ist und lote dabei deine eigenen Grenzen aus. Suche Lösungsmöglichkeiten, damit es keinen Sieger und keinen Verlierer gibt.
  5. Kinder sind unsere Zukunft und gleichwertig. Unterstütze allein erziehende Mütter und Väter, indem du dich für ihre Grundversorgung einsetzt.
  6. Demut vor dem Leben. Erkundige dich, was ein Heimkind der Allgemeinheit kostet und sichere allein erziehenden Müttern und Vätern ein Bruttoeinkommen von monatlich € 2000,-, damit Kinder nicht abgetrieben werden.
  7. Sorge dafür, dass die Zeitzeugen, die unsere Heimat wieder aufgebaut haben, nicht in der Armutsschleife auf ihr Ende warten, denn jeder Mensch ist ein Teil von und in uns. Verneige dich vor den Leistungen der Alten.
  8. Arbeite ehrenamtlich ½ Tag monatlich in unterschiedlichen Sozialeinrichtungen wie Altersheim, Kindergarten, Behindertenheim, Hilfswerk, Rotes Kreuz, etc.
  9. Bist du in Gefahr, bestochen oder angefüttert zu werden, erinnere dich an Zivilcourage und folge deinen inneren, moralischen Instanzen.
  10. Setze deine ganze Kraft für die Heimat und das Wohlbefinden der Menschen, sowie deren Recht auf Arbeit ein.

Indischer Tempeltanz gegen das Unwissen


Am 6. November fand im voll besetzten Pfarrsaal Hornstein eine Performanz des Indischen Tempeltanzes Bharatanatyam statt.

Der Subkontinent Indien verfügt über jahrtausende alte Traditionen. Ein besonderes Augenmerk in der Indischen Philosophie wird auf den Tempeltanz gerichtet, der über Jahrtausende hinweg an den Tempelwänden dokumentiert ist.

Es gibt sieben unterschiedliche Stile und zwei davon werden im Burgenland gelehrt. Bharatanatyam in Hornstein und Odissi in Eisenstadt.

Indischer Tempeltanz ist eine anspruchsvolle Kunst, welche auch für Laien erlernbar ist und Einblick in die Mysterien der Indischen Götterwelt gibt. Unter dem Titel „Haran Hari“ tanzte Sri P. Senthil Kumar, der seit fünf Jahren mit der Hornsteinerin Elisabeth Wolf verheiratet ist. Der Künstler hat in der Kalekshetra-Akademie in Madras die achtjährige akademische Ausbildung abgeschlossen.

Er versteht es, Körperenergie dem Publikum bewusst zu machen und zu übertragen, was bei den Zusehern Staunen und Faszination auslöste.

Das Team um Sri P.Senthil Kumar sind Inder und Österreicher, so dass eine tanzende Brücke zwischen Europa und Indien sichtbar wird. Die Auseinandersetzung mit der Indischen Götterwelt soll auch einen Weg gegen das Unwissen aufzeigen und wird auch von Kindern getanzt.

Avalon – Räuchern mit Buddha …


Avalon/Eisenstadt, 15. September 2011
Wer kennt sie nicht: die unangenehmen Gerüche von Schweiß, Angst und Erregung? Noch schlimmer ist es, wenn jemand den Raum betritt und plötzlich Stress fühlbar wird, bis hin zum subjektiven Empfinden des Halsabschnürens, wenn der Fluchtweg versperrt ist. Es gibt aber auch scheinbar leere Räume, die sich beim Betreten wie eine nicht sichtbare Bedrohung anfühlen – und man weiß nicht, warum.

Jeder Raum hinterlässt Spuren der Menschen, die sich in ihm bewegten oder sich in diesen aufhalten. Nicht sichtbar, aber fühlbar bleiben auch Emotionen wie Angst, Trauer oder Streit als Schwingung erhalten.
Es gibt Räume, bei deren Betreten man sich augenblicklich wohl fühlt. So geschehen auch am Freitag, den 16. September im Avalon in Eisenstadt.

Wolfgang Hemetsberger und Martin Gabriele haben sich wissenschaftlich mit dem Neutralisieren von Räumen und der Bedeutung von Räuchern zur Befindlichkeitsverbesserung auseinander gesetzt. Ihre Erkenntnisse wurden als Buch, erschienen in der Edition FreiRaum, einem zahlreich erschienenen Publikum vorgestellt.

Schon die Umschlaggestaltung von Ing. Elisabeth Nurmal Khairi zeigt die Ernsthaftigkeit der Autoren auf. Das auf 205 Seiten erschienene Werk ist unter dem Titel „Räuchern mit Buddha & Saint Germain“ ab sofort erhältlich..

Wie Räuchern wirkt, um die eigenen Lebensgeister zu aktivieren, oder gesunden Schlaf zu schenken, ist es wert, den Weg des Experimentierens in Erwägung zu ziehen.